Besuch aus La Trinidad
Moers, 10.09.2009, Korinna Schulz
Die Städtepartnerschaft mit La Trinidad besteht am 15. September seit 20 Jahren. Anlässlich des Jubiläums sind bis zum 16. September der Bürgermeister Bismarck Rayo Gamez und Jesus Fuentes zu Besuch in Moers.
Letzterer ist Lehrer und seit 20 Jahren für den Partnerschaftsverein zuständig.
„Der Verein arbeitet ehrenamtlich”, so der stellvertretende Vorsitzende Dr. Bernhard Schmidt. Daher leben die beiden Gäste bei hiesigen Familien. Und: Alle Reisen, die die Mitglieder tätigen, würden privat finanziert. Ziel des Vereins sei es schließlich, alle Spenden den Menschen von La Trinidad zu kommen zu lassen. Projekte, die der Verein in dieser Zeit geschaffen hat, sind etwa der Bau von Sanitäreinrichtungen, aber auch Soforthilfe, nachdem Hurrikan „Mitch” in La Trinidad gewütet hatte. Auch das Krankenhaus wurde mittels Spenden renoviert und ausgestattet. Es sei nun das bestausgestattete Krankenhaus in Mittelamerika.
Patenkinder unterstützen
Weiterhin besteht seit zehn Jahren eine Schulpartnerschaft. 100 Schüler werden von Privatpersonen unterstützt. Manche konnten dadurch ein Universitätsstudium absolvieren. Auswahlkriterien für ein entsprechendes Stipendium sind Bedürftigkeit und die Leistung: Die Kinder dürfen nicht sitzen bleiben. Mit einer Spende von 80 Euro im Jahr kann man ein Patenkind unterstützen. Das Geld wird nicht den Familien ausgezahlt, sondern damit unter anderem die Schuluniform finanziert. Das Geld kommt in einen großen Topf, von dem Überschuss werden umliegende kleinere Schulen unterstützt.
In kultureller Hinsicht unternimmt gerade der Archäologe Dr. Klaus Koschmieder mit Bayardo Ga´mez Ausgrabungen in der Provinzhauptstadt Esteli´. Sie förderten zutage, dass La Trinidad 700 Jahre älter ist, als die Bewohner dachten.
Trio errichtet die Bibliothek
Im Wege der Hilfe zur Selbsthilfe wurde eine Bibliothek organisiert durch einen Vertrag mit drei Parteien, der Stadt La Trinidad, dem Staat Nicaragua und der Stadt Moers. Letztere hat die Innenausstattung (Bücher und Computer) übernommen.
Bis zum 20. September läuft die Ausstellung „ÜberLebensWelten” zum Leben und Überleben in Nicaragua in der Zentralbibliothek, Unterwallstraße 15.