Dicke Briefe für die Schulpaten
Niederrheinische Schulen pflegen Kontakte mit Partnerstadt. Hilfe für eine gute Ausbildung.
MOERS. Mehr als zwei Dutzend Briefe erreichten jetzt in einem dicken Umschlag das Moerser Rathaus: Post aus der nicaraguanischen Partnerstadt La Trinidad. Die Briefe sind an die Moerser Schul-Paten von Kindern aus La Trinidad gerichtet und berichten sicher von Schulerfolgen und Prüfungen. Denn die Paten vom Niederrhein verhelfen ihren Patenkindern zu einer guten Schulausbildung.
Kontakte bestehen schon seit 1988
Die Schulpatenschaften gehen auf die Kontakte der Waldschule in Schwafheim mit der Grundschule in La Trinidad zurück, die schon seit 1988 bestehen. Im September 1998 erreichte ein Hilferuf von Schülerinnen und Schülern aus La Trinidad die Waldschule. Ohne Unterstützung wäre ihnen ein weiterer Schulbesuch nicht möglich gewesen.
Kurz entschlossen übernahmen ganze Schulklassen, aber auch Familien oder Einzelpersonen Patenschaften. Mittlerweile vermittelt der Partnerschaftsverein La Trinidad – Moers Schulpatenschaften für Grund- und Sekundarschüler.
Sechs Jahre in der Grundschule
Die Kinder in La Trinidad besuchen sechs Jahre lang die Grundschule und können dann auf die Sekundarschule wechseln – wenn die Eltern es sich finanziell leisten können. Denn sie müssen ein Schulgeld zahlen, die Schulmaterialien und auch noch eine Schuluniform.
Dies ist vielen Familien in Nicaragua jedoch nicht möglich. Um die Einkommensverhältnisse zu verdeutlichen: Ein Lehrer in La Trinidad verdient ganze 51 Euro im Monat. Schon mit 77 Euro im Jahr kann einem Grundschulkind der Schulbesuch ermöglicht werden, 102 Euro sind es für ein Kind in der Sekundarschule. So wurde schon einigen Jugendlichen in der nicaraguanischen Partnerstadt die Chance zum Besuch einer Universität eröffnet. Ohne die Schulpatenschaften aus Moers hätten sie diese nie gehabt. Infos bei der Geschäftsführung des Partnerschaftsvereins La Trinidad – Moers, 0 28 41 / 201-203 oder 201-202.