Eine Spende, die gelegen kommt
STÄDTEPARTNERSCHAFT / Stuttgarter Klett-Verlag hilft dem Moerser Verein – und damit den Freunden in La Trinidad. Für jedes verkaufte „Caminos“-Buch gehen zehn Cent nach Nicaragua.
MOERS. Große Freude bei den Aktiven des Moerser Vereins für Städtepartnerschaft mit La Trinidad in Nicaragua und bei den Partnern im fernen Mittelamerika: Der Stuttgarter Klett-Verlag hat in Aussicht gestellt, für jedes verkaufte Exemplar des Spanischlehrwerks „Caminos“ zehn Cent für pädagogische Projekte in La Trinidad zu spenden. Da es sich dabei um das meist verkaufte Erwachsenen-Lehrbuch bundesweit handelt, mit dem auch die Moerser Volkshochschule arbeitet, könnten damit jedes Jahr im Januar 10.000 Euro zusammenkommen, so Deutschlands größter Lehrmittelverlag.
Die Spende kommt dem Partnerschaftsverein La Trinidad – Moers mehr als gelegen. Die Stadt Moers musste die Zuschüsse immer weiter herunter fahren, und auch die jährlich vom Land Nordrhein-Westfalen gewährten Eine-Welt-Mittel in Höhe von 26 Cent pro Einwohner sind bereits für das laufende Jahr nicht mehr garantiert.
Beeindruckt hatte die Familie Klett und die Mitarbeiter des Verlages, dass Moers über so viele Jahre eine kontinuierliche und erfolgreiche Eine-Welt-Arbeit aufweisen kann. In 14 Jahren ist noch kein einziges Projekt gescheitert. Durch das städtische Büro entstehen keinerlei Verwaltungskosten, die anderswo von den Projektmitteln abgezogen werden müssten. Und natürlich reisen die Aktiven nach wie vor auf eigene Kosten über den Atlantik. „Die Klett-Leute wollten damit auch würdigen, dass sich hier eine Volkshochschule mit ihren Dozenten und Kursteilnehmern derart für die Eine-Welt-Arbeit engagiert“, sagt Dr. Bernhard Schmidt, stellvertretender Vorsitzender des Partnerschaftsvereins und VHS-Fachbereichsleiter.
Dr. Schmidt könnte sich vieles für den Einsatz der Projektmittel vorstellen: zum Beispiel eine Reaktivierung der Alphabetisierung und des Erwachsenenlernens in La Trinidad. Hilfe benötigen auch die zwölf kleinen Schulen in den Landgemeinden an der Peripherie der Partnerstadt im Norden Nicaraguas. Anders als das Gymnasium und die Primarschule im Ortskern, die mit der UNESCO-Gesamtschule in Kamp-Lintfort und der Waldschule in Schwafheim verschwistert sind, haben sie noch niemanden, der ihre Not bei Lehrmitteln und Ausrüstung lindern hilft.