Hilfe aus Moers bedeutet die Zukunft
Schulpatenschaften für Kinder in La Trinidad
Von HARRY SEELHOFF Moers.
26 Kinder in der dritten Welt haben jetzt eine Chance auf eine bessere Zukunft. Moerser Bürger übernahmen eine Patenschaft für Kinder in der nicaraguanischen Partnerstadt La Trinidad und kommen für die Kosten einer Schulausbildung auf. 150 Mark im Jahr reichen für die Schuluniform, den Tornister, die Ausstattung mit Schulmaterialien und die Gebühren, die von den Schulen verlangt werden. Mit ein paar Mark im Monat erhalten Kinder eine Ausbildung und somit vielleicht einen Weg aus der Armut. Die Initiative ging von Schülerinnen und Schülern in La Trinidad aus. Im September 1998 baten sie bei der Waldschule in Moers-Schwafheim um Unterstützung, um weiter zur Schule gehen zu können. Die Hilfe kam prompt: Spontan wurden Patenschaften durch Schulklassen, Familien und Einzelpersonen übernommen; als Soforthilfe nach den Verwüstungen durch den Hurrikan Mitch wurden 2.800 Mark gesammelt. Eine Delegation unter Führung des Altbürgermeisters Wilhelm Brunswick konnte sich vor Ort in Nicaragua davon überzeugen, wie sinnvoll und dringend notwendig die Hilfe für die Kinder ist. Nach sechs Jahren Grundschule können die Kinder auf die Sekundarschule wechseln; oft aber ist schon für den Grundschulbesuch kein Geld vorhanden. Eine Schuluniform ist Pflicht, die Schulen verlangen Schulgeld – viele Familien in Nicaragua haben gerade genug zum Überleben. Für den Schulbesuch der Kinder bleibt da kein Geld übrig. Walkiria Flores hat es geschafft. Dank der Hilfe aus Moers kann sie die Schule mit dem Abitur abschließen, will anschließend ein Lehramtsstudium beginnen. Die Patenfamilie versucht nun, auch diese 200 Mark monatlich aufzubringen. Schulalltag in Nicaragua: Die Kinder müssen ihre eigenen Stühle mit zur Schule bringen, da es dort selbst am Notwendigsten mangelt. Die Häuser im Hintergrund zeigen Hurrikan-Schäden.