In Moers laufen gelernt
Wozu eine Städtepartnerschaft doch in der Lage ist: Große Entfernungen und fremde Kulturen werden überbrückt, man lernt Land und Leute und sogar die Sprache des Anderen kennen. Dies war gerade der Fall beim Besuch von Kyrellyn Medrano Laguna aus La Trinidad im mittelamerikanischen Nicaragua. Ihre 14 Monate alte Tochter Doris lernte in Moers sogar das Laufen.
Der Partnerschaftsverein La Trinidad vermittelt Schüler und Schülerinnen
Die junge Mutter ist schon seit Jahren das Patenkind von Doris Niber aus Moers. Durch das Projekt der Patenschaften für Schülerinnen und Schüler des Partnerschaftsvereins La Trinidad – Moers e. V. haben sich die Beiden kennen gelernt. Doris Niber hat es möglich gemacht, dass Kyrellyn überhaupt einen Schulabschluss machen konnte. Zur Zeit sind es rund 95 weitere Moerser und Interessierte aus umliegenden Städten, die einem Kind den Schulbesuch in der Partnerstadt La Trinidad ermöglichen. Frau Niber war Teilnehmerin der Reisegruppe, die vor einigen Jahren die Stadt in Nicaragua besucht hat. So konnte sie die Familie von Kyrellyn bereits näher kennenlernen.
Durch die Schülerpartnerschaft wurde sogar ein Studium ermöglicht
Über das Projekt der Schülerpatenschaften hinaus hat Doris Niber ihrem Patenkind weitergeholfen, und Kyrellyn ein Studium ermöglicht. Ehrgeizig ist die junge Dame ihren Weg gegangen und konnte ihr Studium der Forstwirtschaft erfolgreich abschließen, obwohl sich kurz vor Abschluss Nachwuchs ankündigte. „Natürlich war ich zunächst erschrocken, als ich hörte, dass Kyrellyn ein Baby bekommt. Und das so kurz vor dem Abschluss ihres Studiums. Aber ich habe ihr weitergeholfen und sie hat auch weiter hart an ihrer Ausbildung gearbeitet“, so Niber, die auch „Namensgeberin“ für die kleine Nicaraguanerin Doris geworden ist.
Rückkehr in eine doch so andere Welt
Bei einem Kurzbesuch in der VHS Moers konnte Dr. Bernhard Schmidt, stellvertretender Vorsitzender des Partnerschaftsvereins La Trinidad – Moers e. V., noch hilfreich übersetzend zur Seite stehen. „Ich hoffe aber, dass dies ein Anreiz ist, weitere Spanischkurse an unserer Volkshochschule zu besuchen“, so Schmidt an Doris Niber gewandt. Dank ihrer Spanischkenntnisse aus einem VHS-Kurs war überhaupt eine direkte Kommunikation möglich. Kyrellyn ihrerseits zeigte sich nicht nur von Moers äußerst beeindruck sondern auch von einem Abstecher in die Hauptstadt Berlin mit dem ICE und den Ausmaßen des Kölner Doms. Nach 4 Wochen in Deutschland hieß es dann Abschiednehmen – Rückkehr in eine doch so andere „Eine-Welt“.
(Pressemitteilung der Stadt Moers vom 12.09.2007)